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3 Weezer liefen in der Hauptstadt

Auch in Berlin durfte der TSV nicht fehlen. In diesem Jahr gingen am 4.10.2015 drei Läufer für Blau/Gelb an den Start. Uwe Jonkmanns Start war in der zweiten „Welle“ um 9.15 Uhr. Seine Netto Zeit war mit 3.08.11 zwar stark, jedoch bedingt durch den Massenauflauf nicht das was möglich gewesen wäre bei einem Startplatz in einem Block weiter vorne. Er lag auf Platz  2625  von ca. 42.000 Startern. Tim Dürselen erlief mit 4:06:58 einen Platz in der ersten Hälfte der Finisher, Sandra Petzold gönnte sich bei KM 25 noch eine Massage und landete mit 4:34:07 so etwas über der 4:30er Marke.

Herzlichen Glückwunsch

 

 

Nachfolgend Sandras Bericht: 

Marathon Berlin 27.09.2015.
 
Alles begann mit einer harmlosen Registrierung im September 2014. Warum für Berlin? Ich weiß es nicht, wie ich auf die Idee kam.
 
Am 20.11.2014 kam eine E-Mail.
 
Sie sind dabei! 

Liebe Sandra,
wir hoffen Sie sind bereit zur 42. Auflage des BMW BERLIN-MARATHON die 42 km (+195 Meter) durch die Hauptstadt zu laufen, denn: Sie wurden ausgelost und sind im wahrsten Sinne des Wortes "am Start"!
 
Ich hatte Berlin bereits vergessen und auch nicht daran geglaubt. Ich war gesundheitlich angeschlagen setzte die nächsten Monate komplett aus!
Dann kam der Tag, wo ich Mut schöpfte, eigentlich nur um ein paar Meter wieder gehen zu können und ich startete in Begleitung der Bergers meine ersten Meter. Es lief gut, die nächsten Tage und Wochen immer besser. Meine OP und der Rat des Neurochirurgen vergessen, ich fand wieder Mut und Kraft und wollte dabei sein. Einfach nur ankommen auch wenn der Besenwagen mich einsammeln müsste.
Tag meines ersten Trainings waren es genau  noch 12 Wochen bis zum Marathon!
 
Verrückt, es waren genau 12 Wochen seit ich die ersten Meter gelaufen war bis zum Marathontag. Aber es sollte mein letztes Rennen werden!
 
Die Wochen verstrichen, es ging Richtung Berlin.
 
Freitag Besuch der Messe . Ich wollte die Startunterlagen unbedingt in den Händen halten. Ich konnte es immer noch nicht begreifen.
 
Samstag war ich schon so aufgeregt, das ich die Strecke erst noch einmal abfahren musste, um zu wissen, wann fährt mein Zug Sonntag nach Potsdam bzw. wie früh kann ich fahren (Sonntag ist der Fahrplan begrenzt), wann die S-Bahn und wo muss ich aussteigen bzw. wie lange dauert meine Fahrt bis zum Start von Werder aus. Stoppuhr an bei der Abfahrt. OK, Zeit gestoppt. Fahrkarte für Sonntag gekauft, Fahrplan besorgt in dreifacher Ausführung. Man weiß ja nie.
 
Der Tag ist da!
Die Nacht war für mich schon früh zu Ende vor lauter Aufregung.
Auf zum Bahnhof in den Zug 6:07 Uhr, in Potsdam stieg ich schon in die S-Bahn um, man weiß ja nicht wie voll es bis Berlin wird?! Das Abteil leer und genügend Platz., trotzdem setzen sich 3 hinter mich. Plötzlich stand ein Polizeibeamter vor mir. „Bundespolizei, Sie kommen bitte mit.“ und zeigte mit dem Finger auf mich und sagte „1,2 und 3.“ Ich verschluckte mich vor Schreck an meinem letzten Bissen und schaute den Beamten mit großen Augen an. In dem Moment wo ich mich umdrehte sah ich einen zweiten Polizisten, schon standen hinter mir die Männer auf. Ich war nicht gemeint!
 
Die Fahrt ging los, an jeder Haltestelle wurde es voller. Um 07:13 erreichte ich dem Hauptbahnhof und entschied mich hier auszusteigen. Überall nur Menschenmassen, man erkannte keinen Boden mehr und wurde mit den Massen durch das Gebäude verschoben. Endlich draußen. Luft! Es ging zum Eingangsbereich, weiterhin von Massen geschoben. Hier wurde das Starterarmband und der Starterbeutel kontrolliert. Hier erklärte sich auch, warum dieser (Müllbeutel :O() durchsichtig war und man keine Taschen oder Rucksäcke darin packen durfte. Nun begann die Suche für meinen Abgabebereich meines Beutels. Ich sah nur Zelte an Zelte. Ich irrte etwas umher, hatte den Rasen vor dem Bundestag von oben nach unten und von links nach rechts und zurück erlaufen. Nur Zelte für Männer oder Duschen. Die Abgabebereiche der Frauen waren zwischen Bäumen und Sträuchern versteckt und schlecht ausgeschildert zu finden. Endlich, Beutel abgeben. Warme Klamotten aus und eine Tüte drüber. Jeder hatte eine gelbe Tüte zum überziehen erhalten. Startbereich suchen auf diesem riesigen Gelände und ich fand nur einen Durchgang zu allen Bereichen. Unzählige Massen und es wurde nur jeder einzeln durch die Tür gelassen. Endlich konnte es zum Startbereich gehen. Ich war im letzten Startblock H, man sah hinter sich wenige Meter das Brandenburger Tor und gefühlt kilometerweit entfernt, die Siegessäule vor sich. Der Startblock füllte sich, es nahm kein Ende. Wie viele sollte hier rein. Ich bekam etwas Panik in den Massen, die schoben und drückten, man hatte keinen Platz und Freiraum für sich. Der offizielle Start aber erst in 30 min... Der erste Startblock startete. Ich musste aus den Massen raus, noch einmal zum WC. Wer weiß wann wir starten. Zurück in den Startblock kam ich nicht mehr, also vorne anstellen. der Startblock vor uns war gestartet und frei. Da ging es auch schon los und wer läuft an mir vorbei? TIM. Kurzes Hallo und wieder in den Massen verschwunden. Dann trafen wir uns wieder, der Startblock war bis nach vorne geleitet worden, da wo die Stars noch gestanden hatten und warteten zusammen, bis unser Startblock um 9:34 Uhr starten konnte. Es ging los. Wir wünschten uns gegenseitig Glück und schon hatten wir uns in den Massen aus den Augen verloren. Jeder hatte auf der Strecke sein eigenes Highlight und ab und zu wurde man aus seinem Tunnelblick gerissen. bewusst hatte man die Strecke nicht wahrgenommen. Ich stoppte unterwegs noch einmal für eine Massage. Ich hatte mir keine Zeit gesetzt und wollte mein letztes Rennen in Erinnerung behalten. Ab KM 30 hatte ich mit Problemen zu kämpfen, mein rechtes Bein wurde langsam taub. ich wollte immer aufgeben, doch die Stimmung, Anfeuerungen zogen einem immer weiter. Schließlich sah man das Brandenburger Tor. Es ging hindurch und da war es, das Ziel. Geschafft und überglücklich lief ich hindurch.

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